Aufgepasst, nur noch knapp 3 Wochen bis zum „spektakulären“ Saisonopening in Ischgl. Mit Katy Perry tritt wieder ein sogenannter Megastar auf. Ist dies wirklich Grund genug, in Exstase auszubrechen?
Vor einer Woche tanzte sie noch mit Strapsen bekleidet bei den Europe Music Awards von MTV in Berlin herum und schon bald ist sie – wie jedes Jahr – die „Sensation“ des Jahres: Ischgl hat es nämlich erneut geschafft, einen internationalen Musikstar für sein „Top of the Mountain Opening“ Konzert einzukaufen: Es handelt sich dabei um Pop-Röhre Katy Perry, die durch ihren provokanten Hit „I kissed a girl“ den internationalen Durchbruch geschafft hat. In Deutschland, Österreich und der Schweiz erreichte sie zweimal Platz Eins der Single-Charts und ist somit kein One-Hit-Wonder. Aber ein Megastar? Wie schnell ist man das in der heutigen Zeit?
Egal, für Ischgl ist die Frau Gold wert. Dank ihr schafft man es, in fast allen Medien präsent zu sein und so höhere Preise durchzusetzen. Radiosender und Zeitungen veranstalten Gewinnspiele und sorgen für den gewünschten Marketing-Effekt: Ischgl ist in aller Munde und das genau dann, wenn die Skisaison los geht.
Ischgl teurer als der Arlberg
Anders als in vergleichbaren Skigebieten in Tirol gibt es in der „Silvretta Arena“ in der Vorsaison keine ermäßigten Tagesskipässe. In vielen Destinationen sind noch nicht alle Skipisten geöffnet und so ist man normalerweise gewillt diesen Nachteil durch den Preis ausgleichen. In Ischgl ist das genau andersrum. Am 28.11.2009 kostet der Skipass stolze 55 Euro, zwei Tage 86 Euro. Schließlich will der Magastar Perry bezahlt sein.
Kleiner Vergleich: Ein Tagespass am renommierten Arlberg kostet an diesem Wochenende lächerliche 30 Euro – bei womöglich größerem Pistenangebot. Aber wen interessiert schon das Skifahren?
„Hauptsache die Kohle stimmt!“
Genau das dürfte der Gedanke von Andreas Steibl (Geschäftsführer TVB Ischgl) sein. Der Umsatz wird auch 2009 wieder stimmen. Beim Top of the Mountain Opening Konzert 2008, bei dem ein ähnlicher Megastar (Rihanna) auftrat, kamen 20.000 Besucher. Rechnen wir mit zusätzlichen 10.000 Personen, die lediglich zum Skifahren kamen, macht das 30.000 zahlende Kunden.
30.000 x 55€= 1.650.000€ Umsatz. Noch Fragen?
Ja genau…eine habe ich doch noch: Was ist denn eigentlich mit dem Liftprojekt Piz Val Gronda, Herr Steibl?
… Uninterressant? Achso, verstehe! Da gehts ja ums Skifahren!
Vielleicht kandidiert Hr. Steibl als nächster Bürgermeister.
Da gibt´s halt weniger Kohle. Dafür mehr Anerkennung vom Gemeinderat.
Gerade gefunden auf OE24.at:
„Goldene Nas für Ischgler
Die Ischgler verdienen sich mit dem Tourismus jedenfalls eine goldene Nase: Im vergangenen Jahr war der kleine Ort im Paznauntal die reichste Gemeinde Tirols mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 2.588 Euro: Im Winter verzeichnet der Ort eine Million Nächtigungen. „
Neid ist die ehrlichste Form der Anerkennung!
ich gönne es allen,
jedoch haltet doch endlich am ende der saison mal die klappe.
2.588 Euro aber heuer war die saison nicht gut!!
„heuer war die saison nicht gut“ –> Quelle? Zitat von wem?
Nichts gegen den Arlberg, aber dort musste das Ski-Opening auf Grund von Schneemangel abgesagt werden. In Ischgl herrschen abgesehen von der noch geschlossenen Talabfahrt wirklich gute Bedingungen. Gleich gut Skifahren lässt es sich zur Zeit nur noch auf den Gletschern.
Mehr muß man glaub ich gar nicht sagen. Wer behauptet, dass in Ischgl das Skifahren niemanden interessiert der war vermutlich noch nie im Skigebiet. Es gib in St.Anton zwar ein paar Pistenkilometer mehr, aber dafür kein zusammenhängendes Skigebiet wie zwischen Ischgl und Samnaun.
Natürlich wird das Konzert veranstaltet damit Leute kommen, die Hotels voll sind und man in den Medien aufscheint. Was bitte ist daran schlecht? Ischgl ist nicht billig, aber auch nicht teuer als vergleichbare Gebiete. Menschen sind bereit die Preise zu bezahlen, dementsprechend ist das Angebot den Preis auch wert. Das ist freie Marktwirtschaft.
Dass Katy Perry kein Superstar wie Elton John, Tina Turner usw. ist, ist auch nichts neues. Zum Opening treten jedoch seit Jahren immer wieder Newcomer auf. Was ist daran jetzt wieder falsch? 20.000 Leuten hat es gestern gefallen.
Jeder normal denkende Mensch liest aus und zwischen deinen Zeilen, dass du einfach versuchst Dinge schlecht zu reden. „Unabhängig“ mag dein Blog ja sein – Objektiv aber nicht.
Dem Kommentar vom Schifahrer ist absolut nichts mehr hinzuzufügen.
Die Beiträge hier sollen zum nachdenken und zum diskutieren anregen. Ischgl verfolgt konsequent ein Marketing-Konzept und kann so erfolgreich seinen Preis durchsetzen.
Trotzdem muss es erlaubt sein, die hohen Preise in der Vorsaison zu kritisieren und bei dieser Einschätzung bin ich sicher objektiv.
Das gestehe ich auch jedem zu. Teuer ist nunmal relativ, man muß schon sehen was man dafür bekommt. In anderen Orten gib es 30 Pistenkilometer und ein Tagespass kosten 20 Euro. Je nach dem was man will ist das dann richtig teuer.
Dem Andi Steibl zu unterstellen, dass „wenn die Kohle stimmt“ alles andere egal ist, ist aber falsch. Es wird in Ischgl wirklich viel geboten, deswegen ist es auch erfolgreich. Ischgl ist halt in erster Linie kein Familien-Skigebiet, da gibt es im Paznaun vermutlich besseres. Die Zielgruppe ist nun mal zwischen 20 und 45, sie will skifahren UND Party machen.
Ich behaupte sogar, die Zielgruppe in Ischgl liegt eher zwischen 30 und 55. Jugendliche können sich nämlich nicht zu viele Getränke in Ischgl kaufen, wenn der Preis für ein 0,4 Bier bei 5 Euro liegt.
Aber nochmal: Es ging hier hauptsächlich darum, die Leser darauf hinzuweisen, wie man in Ischgl die Preise durchsetzt. Auf anderen Seiten finde ich nämlich nichts anderes als Lobeshymnen und abgeschriebene Pressemeldungen und das hängt mir wirklich irgendwann zum Hals raus.
Verstehe ich und ich finds auch gut wenn es kritische Stimmen gibt. Allerdings sollte man da manche Aussage schon überdenken, schließlich leben wir alle direkt oder indirekt vom Tourismus, ohne den es in vielen Tälern vermutlich zappenduster aussehen würde was Arbeit, Infrastruktur und Bevölkerungswachstum anbelangt.
Vielleicht gibt es in Zukunft ja auch einen Artikel in dem auch positive Aspekte des Tiroler Tourismus aufgeführt werden. Müssen ja nicht die abgeschriebenen Pressemeldungen sein, sondern vielleicht etwas das nicht so viele wissen. Viel Erfolg.
Danke für die ernst gemeinte Kritik. Es wird auch positive Beiträge auf dieser Seite geben, keine Sorge!
Na mein armer Namensvetter!! Zum Glück hat er die Ruhe weg! Verstehe gar nicht, warum er hier so unter Beschuss steht? Er ist Geschäftsführer und damit auch nur ein Angestellter der Firma.
Wie oben schon in anderer Form gesagt: Neid muss man sich hart erarbeiten, Mitleid gibts gschenkt!
Einer muss ja das Zugpferd machen und Ischgl zieht nun mal! Wer sonst? Zürs? Nobel oblige? Davos? Oder schonmal ein Kännchen Kaffee bestellt in St. Moritz? Dafür gibts in Ischgl zumindest im Moment noch die Tageskarte.
Letztlich profitieren doch alle vom Zugpferd, zum einen weil man dort ein Publikum anzieht, dass man nicht überall haben will (das Geld vielleicht schon) und wenn sich die Massen an einem Ort konzentrieren, tut man sich andernorts mit dem Naturschutz einfacher.
Und der Andy passt doch nach Ischgl…..
..ein Birkenstockläufer wird doch auch nie Landeshauptmann in Kärnten
…oder ein Schwuler Erzbischof in Wien ??