Was ist der Unterschied zwischen TIWAG und den Bergbahnen Sölden? Die einen dürfen nicht bauen, bzw. müssen um jedes neue Projekt mehrere Jahre kämpfen, die andere bauen einfach und greifen dabei auch noch massiv in die Umwelt ein. Ein „Mammutprojekt“ ist gerade fertig gestellt worden: Der größte und höchste Speichersee in Tirol.
Der Kampf um Schnee
Der neue Speicherteich am Tiefenbachferner umfasst 450.000 Kubikmeter Wasser, ist bis zu 17 Meter tief und liegt auf stolzen 2.900 Metern Seehöhe. Er soll die Schneesicherheit im Skigebiet Sölden erhöhen und in Zukunft auch den Gletscher mit Kunstschnee versorgen. Noch ist dies zwar in Tirol verboten, aber es wird die Zeit kommen, in der man auch auf den Gletscher künstlich beschneien darf. Und dann ist Sölden gewappnet und wird seine Chance nutzen – schließlich verfügt man gleich über zwei Gletscherskigebiete, die sonst armseelig dahinschmelzen würden.
Hat Sölden Narrenfreiheit?
Ich frage mich bei Speicherteichen dieses Ausmaßes wirklich, wie derartige Großprojekte von der Umweltschutzbehörde genehmigt werden können. Andere Skigebiete kämpfen seit Jahren um einen neuen Lift und scheitern daran, weil manch einer ein Steinhhuhn gesehen haben will, aber Sölden darf den halben Berg umgraben? Wo bitte liegt die die Rechtfertigung, auf 2900 Meter eine 17 Meter tiefe Betonwanne zu bauen, die größer ist als jeder natürlicher Gletschersee? Und dann besitzt man auch noch die Frechheit, dem künstlichen Monster den Titel „Panoramasee“ zu geben! So weit würde nicht mal die Tiwag gehen…
In Sölden scheint wirklich Narrenfreiheit zu herrschen… !
Piefke-Saga läßt grüßen….
Die Verantwortlichen von Ötztal Tourismus scheinen sich auch zu schämen: Beiträge werden einfach auf der Facebook Fanseite gelöscht! Das nenn ich mal feige!
wow, sich über gelöschte beiträge aufregen und selbst immer wieder sich der zensur zu bedienen ist echt ganz großes kino. zum speicherteich kann man stehen wie man will, tatsache ist das wahrscheinlich das gesamte ötztal vom tourismus lebt und somit auch investitionen für die zukunft unabkömlich sind. und bitte besser recherchieren: war selber auf der baustelle und kenne auch die ausgansgsituation, zum einen war hier schon vorher ein natürliches steinbecken ohne grasbewuchs vorhanden und zum andern ist das ganze asphaltiert und nicht ausbetoniert worden. zumindest von dem großen tiwag gegnger wilhelm kennt man namen und gesicht, der tirol blogger versteckt sich wohl lieber hinter einer halben henne, äh sorry, ich meine natürlich adler.
Liebe Blogger!
Es ist schön zu beobachten dass sich so viele Menschen mit der touristischen Entwicklung in Tirol und im Ötztal auseinander setzen. Tourismus ist die Lebensgrundlage für die einheimische Bevölkerung. SCHNEE ist die Voraussetzung für das langfristige touristische Überleben der Region – Investitionen in Beschneiungstechnik sind heutzutage unerlässlich und notwendig.
Der Speicherteich befindet sich noch im Bau. Nach Fertigstellung und Befüllung ist er in die Landschaft am Tiefenbachferner eingebettet. Im Sommer wird der neue Panoramasee ein touristischer Höhepunkt für viele Wanderer sein. Somit gliedert er sich in das Angebot des Ötztales ein und bietet eine schöne Ergänzung zum Thema WASSER. Er rundet das Sommerangebot Piburger See, Stuibenfall und Aqua Dome in einer außergewöhnlichen Höhenlage ab.
Die Bergbahnen Sölden tragen durch die Investitionen in Millionenhöhe einen wichtigen Beitrag zur touristischen Entwicklung der gesamten Destination bei. Die Bevölkerung lebt vom Wintertourismus, der Speichersee ist Söldens Rückgrat zur Schneesicherheit.
Bisher musste das Wasser aufwendig aus der Ötztaler Ache nach oben gepumpt werden. Dies gehört jetzt der Vergangenheit an. Wissenschaftlich ist nachgewiesen, dass durch die Beschneiung am Gletscher der natürliche Rückgang der Eisdecke verlangsamt wird. Im Falle von großen Niederschlägen kann der Speicherteich viel Wasser aufnehmen. Dieses wird zeitversetzt abgeleitet und trägt somit einen erheblichen Beitrag zur Entschärfung der Hochwassersituation bei.
Betrachtet man den Speicherteich im Gesamtkontext, ist er für das Ötztal überlebensnotwendig.
Beste Grüße aus Sölden,
Mag. Oliver Schwarz
GF Ötztal Tourismus
hallo taler,
ich sehe eigentlich in dem beitrag keine abneigung gegen den tourismus. hier geht es doch eher um 1 frage.
warum wird bei den meisten projekten in tirol ein hinderniss nach dem anderen gefunden und hier findet ganz still und cool die umsetzung statt? da machen doch viele projektbetreiber in tirol etwas falsch und könnten etwas lernen, oder?
ich finde hier die reaktion bzw. argumentation von hr. mag. schwarz professionell und aus sicht der wirtschaft in ordnung. der vergleich mit der tiwag ist für mich in diesem artikel nicht angebracht.
lg
h.l.
PS: da dies ein blog ist, möchte auch ich keinen datenstrip hinlegen, so wie du auch nicht. Der tirolblog besteht hoffentlich aus mehreren schreibern. das könnte für verwirrung sorgen, wenn die sich alle präsentieren.
Lieber Mag. Schwarz,
vielen Dank für diese ausführliche Erklärung. Sie liefert einige plausible Erklärungen und Antworten auf meine Fragen. Besonders der Punkt „Auffangbecken“ gegen Überschwemmungsgefahr ist ein sehr nachhaltiger und vorallem lebensnotwendiger Gedanke.
Ein Punkt würde mich aber nach wie vor noch interessieren: Wie lange hat es gedauert, bis dieser Speichersee genehmigt wurde? Geht dies nur so schnell/leicht, weil der Neubau in den bereits bestehenden Skigebietsgrenzen liegt?
@Taler: Ich verstecke mich nicht hinter einer halben Henne! Ist das nicht vielmehr ein halber Hahn?