Zwei besorgniserregende Vorgänge machen sich in der Gesellschaft breit. Nicht nur dass mittlerweile auch im Heiligen Land Tirol, wie im Rest der barbarischen Welt, nicht mehr gerne gegrüßt wird, diejenigen die es machen grüßen falsch. Servus, Pfiatis und Grüß Gotts werden, wohl auf Grund von teutonischer Überfremdung und schädlichen Einflusses der Medien auf unseren Sprachgebrauch, mehr und mehr durch TSCHÜS verdrängt. Gleich dem Mammut wird sich wohl das gepflegte Pfiati wohl auch bald vertschüssen.
Es wird nicht mehr gegrüßt
Tatort Birgitzköpfl: War es früher noch Sitte, dass sich Skitourengeher unterwegs grüßen, nimmt diese Sitte mehr und mehr ab. Gestern am Gipfel war von den anderen Jausnenden und Panoramagenießern weder ein Servus, noch ein Grüß Gott, von einem Berg Heil ganz zu schweigen, zu vernehmen. Man muss ja nicht jeden Entgegenkommenden auf der Straße freundlich begrüßen, wenn man aber einen Lift, eine Bierbank, einen Barhocker oder eben einen Gipfel betritt, besetzt, besteigt oder bezwingt, schadet es nicht freundlich kurz die Runde zu grüßen.
Die Tschüs-Unsitte
Ich konnte mich an das Tschau (tir. für Ciao) gewöhnen, das Tschüs bereitet mir allerdings mittlerweile Ohrenkrebs. Das schlimmste dabei: ich ertappe mich selbst schon dabei zu tschüssen. Tschüs, Tschüss, Tschüssi, am allerschlimmsten die norddeutsche Form Tschüh, hat sich bei uns breit gemacht. Grauenhaft! Bitte liebe Tiroler, lasst Vernunft walten, schenkt euch ein Pfiati, Pfiatgott, ein Wiederschaun oder Wiederhörn oder ein Servus zum Abschied.
..naa Servus, wenn des so weitergeht…
genau fort mit den fremden Grußformeln 😉
http://www.google.de/imgres?um=1&hl=de&sa=N&tbo=d&biw=1366&bih=612&tbm=isch&tbnid=BUe5iDLxaWTmWM:&imgrefurl=http://de.wikipedia.org/wiki/Propaganda_im_Ersten_Weltkrieg&docid=g_LwqFFTMWoSYM&imgurl=http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/b/b9/Fort_mit_Adieu.jpg/220px-Fort_mit_Adieu.jpg&w=220&h=301&ei=-Db9UKmMDumr4ASYkoHoDw&zoom=1&iact=hc&vpx=359&vpy=238&dur=2863&hovh=240&hovw=176&tx=124&ty=165&sig=108522370134306203237&page=3&tbnh=142&tbnw=104&start=44&ndsp=27&ved=1t:429,r:46,s:0,i:228
Nehme an du meinst das?
http://www.google.de/imgres?um=1&hl=de&sa=N&tbo=d&biw=1366&bih=612&tbm=isch&tbnid=BUe5iDLxaWTmWM:&imgrefurl=http://de.wikipedia.org/wiki/Propaganda_im_Ersten_Weltkrieg&docid=g_LwqFFTMWoSYM&imgurl=http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/b/b9/Fort_mit_Adieu.jpg/220px-Fort_mit_Adieu.jpg&w=220&h=301&ei=-Db9UKmMDumr4ASYkoHoDw&zoom=1&iact=hc&vpx=359&vpy=238&dur=2863&hovh=240&hovw=176&tx=124&ty=165&sig=108522370134306203237&page=3&tbnh=142&tbnw=104&start=44&ndsp=27&ved=1t:429,r:46,s:0,i:228
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt …
Offensichtlich ist es kaum möglich, (s)einen Gedanken zu äussern, ohne dass findige Zeitgenossen postwendend einen (negativen) Zusammenhang konstruieren.
Dies insbesondere bei Themen im Zusammenhang mit Tradition, Bodenständigkeit oder Authentizität.
Welches kranke Hirn bitte stellt beim simplen Wunsch nach etwas mehr Bodenständigkeit und etwas weniger Selbstverleugnung sofort einen Konnex mit deutscher Propaganda von vor mittlerweile fast 100 Jahren her?
Jupp, finde ich auch erstaunlich. Nochmal, um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: dieser Artikel war kein Aufruf zur Kriegstreiberei 😉
Griass enk, wia goats, Pfiati und Servus, des isch tirolerisch. Warum verleugnet ihr unser Sprache und Dialekt. Ich spreche 3 Sprachen doch meine Muttersprache war und ist sogar nach 51 Jahren im Ausland, Tirolerisch und dia Sprach isch schia. Verkauft eure Sprache nicht, ansonsten werdet ihr Landesverraeter. Bin eba a Tiroler.
Ich kann das blöde „Tschüss“ nicht mehr hören. Es hat sich in Südtirol wie eine Amöbe ausgebreitet und wird von allen Generationen als Grußformel verwendet.
Ach Himmel, es ist verspielt!
Sollte Ich besser „Grüß Gott“ sagen?
Das geht ja auch nicht, da Ich nicht an dieser Intantilen Neurose mit Vaterkomplex (Sigmund Freud über den Glauben an Gott) leide, und es für mich schon eine Beleidigung wäre, wenn es auch nur jemand annähme…
Und die anderen Grüße sind dann doch zu lokal, als dass man die Deutschlandweit nutzen „sollte“. Auch wenn es nur um Tirol etc. geht, auch als Tiroler würde Ich nicht „Grüß Gott“ sagen, und hochdeutsch sprechen. Wenn es einen Kompromiss gibt, super. Servus, das ist zumindest nicht so extrem wie „Pfiati“ etc..
Notfalls nur „Guten Tag“. Ist das falsch?
Nicht dass jemand denkt dass ist so ein Lokalpatriotismus-Ding, mich ekelt als in Köln geborener und aufgewachsener nicht nur das Seppeln, sondern auch das Juppen an. Also Kölsch.
Seltsam finde Ich das doppelte Tschüss.
Irgendwie verbinde Ich das mit nervig emotionalen Menschen. „Emotional versifft“ 😉 . Gerade Moderatoren in täglichen Ratgebersendungen in RD/ZDF (ARD Buffet etc.) scheinen wohl auf dieses schmierig emotionale gecastet zu werden. „Ingo Mommsen“ wurde ja deswegen schon in „Switch“ zur Witzfigur.
Tradition ist nicht verpflichtend, und kann hinterfragt werden.
Auch als Bayerischer Politiker würde ich keine Joppe tragen.
Bei Kevin Spacey ist das exotisch, bei Bayerische Politiken ist das ein Statement…
Ich muss zum Glück niemand einstellen, aber wenn ich es müsste, würde Ich jemand der Kölsch spricht auch in Köln nicht nehmen…
Zumindest nicht im Kontakt mit Kunden. Dass Dialekt für die Karriere schädlich ist, ist gar nicht so schlecht…
Bei einigen Sprechern hat man das Gefühl sie glauben sogar damit besser anzukommen. Bayern, aber sogar Schwaben (dieses „sch“ statt s, *schauder*), da schüttelt es mich… Ja, Sächsisch ist weniger schlimm bis fast neutral. Weil Ich das nicht mit einer Art emotionalem Sendungsbewusstsein verbinde. Der Seppel will sich damit scheinbar emotional profilieren…
Und was hat das mit „Bodenständigkeit“ zu tun?
Das geht in die Richtung von Proleten-Floskeln wie „die da oben“, „der Kleine Mann (auf der Straße)“ bis hin zu ganz üblem Zeug wie „den Arsch hinterhertragen“.
„Authentizität“ ist irgendwie ein Witz. Warum ist ein Seppel in Seppel-Joppe, evtl. noch Tiroler-Hut und einem breiten Seppel-Dialekt „Authentischer“ als der Mensch für den Kleidung ein Nutzgegenstand ist (Bodenständiger als ein Seppel für den das ein „Statement“ ist), und der nicht versucht über Kleidung, Sprache etc. etwas darzustellen.
Wer wirklich Hardcore-Seppel ist, OK, das ist authentisch.
Wenn ein Politiker aber Joppe trägt um damit die Unifor seiner Region zu tragen, ein „Statement“ zu setzen ist das „Authentisch“?
Sieht man doch an diesem CDU-Typ Amthor, wie er sich für das Anti-Rezo-Video die Brille ablegte und eine ähnliche Frisur zulegte…
Ich bin authentisch, weil Ich keinerlei Wert auf solche Dinge lege.
Ich ging auch vor Corona nicht zum Firseur. Seit evtl. 20 Jahren nicht mehr. Und auch mit 1Mrd auf dem Konto läge Ich keinen Wert auf eine 50k, 75k, 100k… Limousine von Mercedes oder BMW.
Mark Zuckerberg war authentisch, als er in normaler Kleidung zu den Börsengangsgesprächen ging.
Die Anzugäffchen mit denen er sich traf waren über dieses Sakrileg, diese Blasphemie so erbost, dass sie sich danach in den Medien darüber ausließen.
Hat er als Milliardär es doch gewagt zu zeigen dass ihm ein teurer Anzug etc. nicht wichtig ist. Wenn ein Niemand sagt kein Interesse daran zu haben, denken die sich „das sagt der doch nur aus Schutzbehauptung, weil er es sich nicht leisten kann, eigentlich ist der neidisch“. Das geht bei jemand wie Zuckerberg nicht, und das ist die Ehrverletzung dahinter. Reiche wollen beneidet werden, das ist wissenschaftlich bewiesen.