Das Getränk aus Österreich…
An welchem Produkt in einem durchgestylten Selbstbedienungsrestaurant mit Sonnenterasse und rund-um-sorglos Service erkennt man am besten, dass uns die Berg-Gastronomen ordentlich übers Ohr ziehen?
Foto: Tirolblog
Richtig!
Es ist eines der beliebtesten Getränke in den Hütten und Bergrestaurants Tirols und doch ist es an Einfachheit nicht zu übertreffen. Man nehme 4cl Himbeersirup, 6cl Zitronensaft und fülle das Ganze in einem großen Glas mit Wasser auf: Fertig ist das perfekte „Skiwasser“. Während die Kinder in der Skischule das süße Getränk als Durstlöscher verabreicht bekommen, fungiert die rot gefärbte Flüssigkeit bei den Skilehreren eher als Brandlöscher. Aber: Es erfüllt seinen Zweck – in beiderlei Hinsicht.
Und doch hat dieses „Ski-Getränk“ mittlerweile einen faden Beigeschmack bekommen. Den deutschen Gast hört man noch zu oft verwundert fragen, was denn dieses Skiwasser eigentlich sei, und genau diese Unwissenheit macht sich der ein oder andere Tourismusgeschäftsmann zu Nutze: Der Preis des Skiwassers wird mal eben schnell nach oben geschraubt, aber natürlich 20 Cent billiger als ein normales, langweiliges Coca Cola! Ein halber Liter Skiwasser: 3,20€.
Skiwassser Paradies Salzburger Land
Diese Beobachtung habe ich in der vergangenen Saison allzuoft in den Tiroler Skigebieten gemacht. Das Skiwasser dürfte also mittlerweile den größten Deckungsbeitrag im Getränkebereich liefern – noch vor dem bereits bekannten überteuerten Tee. Zu gerne werfe ich in diesem Fall einen Blick zu unseren Nachbarn ins Salzburger Land: Dort kostet das Skiwasser noch faire 1,90 – 2,20 Euro. Wie gut, dass es bei uns ja die viel schöneren und höheren Skigebiete gibt oder wie sonst soll man dem 0815-Touristen diesen eklatanten Preisunterschied erklären?
Foto: Tirolblog
Es gibt noch zahlreiche andere Beispiele, bei denen ich mich als Gast in den Hütten Tirols über Ohr gehaut fühle, aber ich möchte mich jetzt nich noch über die schön portionierten Ketchup- und Mayotüten für 50 Cent auslassen. Viel lieber gehe ich zum Getränkeautomaten nebean, hole mir ein Glas Leitungswasser für 30 Cent und freue mich über meinen mitgebrachten Himbeersirup, den ich mir auf der Sonnenterasse ins Glas kippe. Prost!
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Während Tourismusorganisationen und Wirtschaftskammer in trauter Eintracht die Krisenresistenz des Tourismus predigen, wird immer deutlicher, dass es schon die zweite Wintersaison in Folge drastische Einbrüche bei den Umsätzen gibt. Wirte beklagen, dass die Gäste am Berg bei Ihnen nicht mehr einkehren, sondern die mitgebrachte Jause im Freien oder in der Seilbahn verzehren. Mein Mitleid hält sich angesochts der oben dokumentierten preisgestaltung in Grenzen. Doch – wie heißt es so schön: Noch nagen sie am Hungerbrokat…
Genau diese Problematik sehe ich auch bei diesen Preisen. Die Gastronomen wollen doch, dass die Gäste was konsumieren – bei diesen Preisen sorgen sie aber dafür, dass man sich doch wieder sein Lunchpaket selbst mitnehmen muss.
In einem anderen Forum, bekam ich folgende Antwort: „Selber Schuld – an der Bergstation gibt es genügend Spinde. Da kann man sich ja was mitnehmen!“
Also, das nächste mal, wenn ich auf den Pitztaler Gletscher fahre, mach ich das auch so!
Ich gehe auch bald skifahren und bekomme das skiwasser. bin gespannt wie das schmeckt
3 Euro 20 für einen halben Liter Skiwasser in den Tiroler Alpen, in Mehrweggeschirr, mit Sitzplatz und womöglich noch mit Bedienung … hahaha! Bestellen Sie doch mal in einem Cinemaxx Ihrer Wahl in Deutschland eine kleine Plastikflasche stilles Mineralwasser – Sie werden Augen machen!