Für die einen ist es die ultimative Verschandlung einer Naturlandschaft der Extraklasse, für die anderen ein notwendiger Schritt, um auch in Zukunft in Tirol nicht die Lichter ausgehen zu lassen. Der Windpark am Brenner, im Grenzgebiet zwischen Nord- und Südtirol scheidet einmal mehr die Geister.
Windräder: Yes or No?
Nun ja, irgendwie ist es schon eigenartig mit den Tirolern. Atomenergie kommt nicht in Frage. Die Tiroler Wasserkraft ist auch nicht wirklich am Zenit ihrer Beliebtheit. Mit Erdöl und Kohle sind wir nicht gesegnet, ganz nebenbei schauen die Anlagen auch nicht toll aus. Und nun kommt auch die Energie aus Wind nicht mehr in Frage. Wird langsam eng, mit den Alternativen der Alternativenergie. Die Nordkette mit Solarzellen zu überziehen wird wahrscheinlich auch auf wenig Gegenliebe stoßen.
Auf der anderen Seite kann ich die Naturschützer verstehen. Ich bin selbst im Brennergebiet mit den Tourenski unterwegs. Schön ist es, keine Frage. Das Brennergebiet ist eine der wenigen Regionen in Tirol die a) schön anzuschauen und b) touristisch noch nicht verseucht ääääh verbaut sind. Definition Naturschutzgebiet: „Gemäß Tiroler Naturschutzgesetz ist ein Landschaftsschutzgebiet ein Gebiet, welches eine besondere landschaftliche Eigenart und Schönheit aufweist“
Die Alpenvereine aus Italien, Deutschland und Österreich machen nun in einer gemeinsamen Presseaussendung mobil und werfen auch die Zugvögel als als Zugpferde gegen den Windpark in die Schlacht. „Die
Brennerberge liegen an einer wichtigen alpenquerenden Zugvogelroute. Gleichzeitig bieten sie durch die Vogelschutzrichtlinie streng geschützten Brutvogelarten einen wichtigen Lebensraum.“
Wie steht ihr zum Windpark am Brenner? Müssen wir uns im dritten, energieverschlingenden Jahrtausend daran gewöhnen dass der Mensch stets über die Natur siegt? Und wie lange können wir Tirol an Touristen noch als das Naturparadies verkaufen, das wir einmal waren?
Tiroler und das Florianiprinzip. – Der Artikel bringt’s eh auf den Punkt:
Müllverbrennung: Ja, aber nicht bei uns.
Wasserkraft: Unbedingt, aber alles muss so bleiben, wie es ist.
Windkraft: Wichtig, aber nicht in den schönen Bergen.
Atomkraft: Nein Danke. – Der Strom kommt eh aus der Steckdose…
kurt weiß es 🙂 und es ist leider so wie er sagt.
Nur nichts ändern; aber immer fleissig über alles herummoser. Traurig finde ich die totale Blockade der Alpenvereine bei diesen Themen – irgendwie geht gar nichts mehr.
Na ja man sollte sich mal überlegen was man lieber hat, Atomkraft oder Wind/Wasserkraft. Ich habe für mich eine einfache Antwort gefunden. Atomkraft NEIN – die 5 Zugvögl, Frösche und was auch immer so durch Wind- und Wasserkraftwerke bedroht werden schon einen anderen Platz 3 Berge weiter finden…..
Mit Windrädern wurde noch kein Energieproblem gelöst sondern nur Neue geschaffen.
So unzuverlässig wie der Wind so auch der Strom.
Es ist nichts anderes als eine hochsubventionierte Landschaftsterstörung.Die Triebfeder ist Geldgier und Ideologie.Wer es nicht glauben mag soll zu uns nach Deutschland schauen.
Dort zerstören ein Heer von gigantischen Rotoren bald den letzten Rest unserer Kulturlandschaft und von der propagierten Energiewende keine Spur!
Liebe Österreicher, lernt aus den Fehlern Eurer Nachbarn!
Hallo Hans, danke für deine Meinung,
mich würde noch interessieren aus welchem Teil Deutschlands du kommst, immerhin gibt es dort doch viel Kulturlandschaft.
Hallo Tirolblogger,
bitte entschuldige daß ich erst jetzt antworte. Hab erst gerade wieder reingeschaut da mich interessiert wie sich die WKA Geschichte in den Brennerbergen entwickelt. Ich komme aus Süddeutschland ,von der Schwäbischen Alb. Diese Region wird oft als das schönste Mittelgebirge Deutschlands bezeichnet.Der ca. 250 Km lange bis zu 400m hohe Steilabfall , wird als Albtrauf bezeichnet, bildet die nördliche Begrenzung, ist mit Buchenwäldern bewachsen und gespickt von Felsen und Burgen. Schlichtweg der Traum einer Kulturlandschaft.Da wir in Baden-Württemberg das windschwächste Land sind neben Bayern hatten wir auch noch größere Bereiche ohne Windräder.Doch das soll sich nun ändern.Die neue Grüne Landesregierung will ohne Rücksicht auf Verluste die Windkraft in unserem Bundesland verzehnfachen.Das ist das Ende einer Landschaft auf die seit Jahrzehnten aufgepasst wurde und die trotz Industriealisierung in weiten Bereichen ländlich geprägt ist.Doch gerade dort wo die Landschaft am sensibelsten ist da werden diese bis zu 200 m hohen Maschinen reingeknallt.Und das in ganz Deutschland.Dort erzeugen über 20.000 Windräder gerade mal gut 5 Prozent des Strombedarfs, aber unzuverlässig eben wie der Wind.
Somit können keine herkömmlichen Kraftwerke ersetzt werden.
Doch die ganze Sache ist politisch gewollt und dermasen gefördert,sowie die Landschaft nahezu schutzlos preisgegeben durch entsprechendes Baurecht daß der kleine Bürger regelrecht gegen Windmühlen kämpft.
Deshalb hoffe ich daß in diesem Punkt bei Euch mehr gesunder Menschenverstand herrscht wie in Deutschland.
Ich finde der Oeav hat eine gute Einstellung zu diesem Thema.
Die ganzen Probleme mit den Erneuerbaren sind auf der empfehlenswerten Seite
http://www.wilfriedheck.de sehr gut dargestellt.
Also alles Gute und herzliche Grüße
Hans.-J. Schmid
Tirol war bisher auch eine meiner liebsten Urlaubsregionen,wo ich bestimmt schon 20 mal zum Wandern,Bergsteigen war.Aber wenn die Landschaft mit solchen Projekten auch in einer der wenigen Regionen Europas, die noch bisher großteils naturbelassen waren verschandelt wird, hab ich in Tirol bald meinen letzten Urlaub verbracht ! Ich finde Windparks im Hochgebirge unmöglich aber sollen die Tiroler doch ruhig selbst mit solchen Projekten die Natur zerstören,leider werden sie es wohl erst merken wenn es für die Natur zu spät ist.Windparks kann man doch in bereits verbauten gebieten aufstellen aber warum müssen es die letzen unverbauten Naturräume sein, die ausgerechnet verbaut werden,ich kann darüber nur den Kopf schütteln.